- Wehrverbände
- Wehrverbände,paramilitärische Organisationen in Deutschland, entstanden nach dem Ersten Weltkrieg als Sammelbecken sozial und politisch entwurzelter früherer Soldaten, die in ihrer Mehrheit antiparlamentarisch und republikfeindlich waren und vor dem Hintergrund des »gemeinsamen Fronterlebnisses« soziale Unterschiede aufheben zu können glaubten. Als Dachorganisation entstand 1922 die Vereinigung Vaterländischer Verbände Deutschlands (VVVD). Zwischen den Wehrverbänden und konservativen Parteien bestanden mannigfaltige Verbindungen. Größter Wehrverband war der den Deutschnationalen nahe stehende Stahlhelm. Den rechtsextremistischen Flügel bildeten der Werwolf (30 000-40 000 Mitglieder) und der aus der Organisation Consul hervorgegangene Bund Wiking (10 000 Mitglieder). - 1924 distanzierte sich der Jungdeutsche Orden von den republikfeindlichen Zielen der Wehrverbände; mit dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold entstand eine an der demokratisch-republikanischen Staatsverfassung der Weimarer Republik orientierte Gegenorganisation. 1933 wurden die antirepublikanischen Wehrverbände in die paramilitärische Formationen der NSDAP eingegliedert, der Jungdeutsche Orden und das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold aufgelöst.
Universal-Lexikon. 2012.